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Deutsch-Südwestafrika

Am Ende des 19. Jahrhunderts wollte auch das Deutsche Reich im globalen Wettrennen um Kolonialgebiete mitmischen und das Feld nicht nur Engländern, Franzosen, Belgiern und Holländern überlassen


Der Anfang
1883 erwarb Heinrich Vogelsang im Auftrag des Kaufmanns Adolf Lüderitz vom Nama-Häuptling Jan Frederick die Lüderitz-Bücht und etwa 5 Meilen Hinterland für einen Kaufpreis von 200 Gewehren und 100 englischen Pfund. Dieses Gebiet wurde 1884 unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt, um es gegen englische Gebietsansprüche zu sichern. Durch weitere Verträge wurde die Landnahme an der Küste bis zur angolanischen Grenze gesichert.

1890 tauschte man im sog. Helgoland-Sansibar-Vertrag die Insel Sansibar gegen das damals in englischen Besitz befindliche Helgoland und den Caprivi-Zipfel ein. Damit hatte die Kolonie ihre größte Ausdehnung von 800.000 qkm erreicht, das Gebiet der heutigen Republik Namibia.

1897 begann die Erschließung des Landes mit der ersten Eisenbahnstrecke von Swakopmund nach Windhuk (Windhoek).
Windhuk wurde aufgrund seiner strategisch günstigen Lage zur Verwaltungshauptstadt auserkoren. Eine Nord-Süd-Verbindung mit Abzweig nach Lüderitz folgte. Auch in das Kupferabbaugebiet um Tsumeb wurde ein Bahnlinie gebaut. Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte das Eisenbahnnetz eine Länge von über 2000 Kilometern.

Kolonial-Krieg
Die ersten Jahre der Kolonie waren geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen. Nachdem die Witboois und die Herero miteinander Krieg führten, hofften die Herero auf deutsche Unterstützung, die aber ausblieb. Die Hereros kündigten daraufhin alle Verträge mit den Deutschen.

1904 kam es zum offenen Aufstand der der Hereros. Zunächst nur einzelne Überfälle auf Farmen und die Eisenbahn. Danach gab es aber auch heftige Kämpfe, so um die Stadt Okahandja. Ebenfalls 1904 erhoben sich die Nama unter Hendrik Witbooi sowie die Kämpfer unter Befehl von Jakobus Morenga, gegen die Schutztruppe. Es kam zu blutigen Kämpfen, die nach gängiger Geschichtsschreibung etwa 50%! des Nama-Volkes sowie des Herero-Volkes das Leben kostete. Aber auch über 2000 Deutsche und Buren kamen zu Tode.

Polizeibericht Swakopmund 1905
Polizeibericht aus Swakopmund 1905

Die Blütezeit
Nach Ende der Kämpfe, begann ab 1908 die Blütezeit der Kolonie. Neusiedler aus Deutschland und Südafrika kamen ins Land. Die kleinen Städte prosperierten und der Handel florierte. Erst in dieser Zeit entstanden viele der Infrastukturen, die auch heute noch im Land vorhanden sind. Die 1908 gemachten Diamantenfunde trugen Ihr übriges zur Blüte der Kolonie bei.

Bis 1902 hatte es nur etwa 2.500 Deutsche nach Südwestafrika verschlagen. Erst die Blütezeit ab 1908 sorgte für einen nochmaligen Zuwachs von 9.000 Deutschen bis 1914. Damit war Südwestafrika, die einzigste Kolonie des Reiches, welche einen nennenswerten Zustrom von deutschen Siedlern verzeichnen konnte.


Ausschnitt aus dem Zeitungsarchiv der Namibia-DVD

1. Weltkrieg
Im August 1914 begann der 1. Weltkrieg. Bereits einen Monat später beschloss das südafrikanische Parlament die Kriegsteilnahme auf Seiten der Engländer. Im selben Monat noch besetzte Südafrika mit 2000 Mann die Lüderitzbucht. Am 19. April 1915 fiel Keetmanshoop. Es war ein ungleicher Kampf. 5000 Mann der Schutztruppe, die aus Deutschen und Einheimischen bestand, mit zwei Flugzeugen und 6 Kraftwagen, standen 8.000 Südafrikaner gegenüber, die rund 2000 Motorfahrzeuge hatten.

Das Ende
Governeur Seitz bot 1915 vergeblich einen Waffenstillstand an. Am 1. Juli 1915 verlor die Schutztruppe ihren letzten Kampf westlich von Grootfontein. Am 9. Juli kapituliert die Schutztruppe. Die aktiven Soldaten der Schutztruppe kamen in Gefangenschaft. Die Hälfte der deutschen Zivilbevölkerung wurde bis 1919 nach Deutschland ausgewiesen. Mit dem Versailler Vertrag wurden Deutschland alle kolonialen Besitzungen entrissen und Südwestafrika als Mandat des Völkerbundes an Südafrika übertragen.

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